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Katharinen-Kirche Meschenbach
Im Nordosten des Dorfes, wo einst der "Kirchweg" nach Stelzen führte, steht auf einer kleinen Anhöhe das Meschenbacher Katharinenkirchlein. Es war früher einmal eine Tochterkirche von Effelder. Seit 1903 gehört es zum Kirchspiel Rauenstein-Meschenbach. Die Chormauern, der älteste Teil der Kirche, stammen vielleicht noch von dem im Mittelalter als Wallfahrts- bzw. Stationskapelle erwähnten Bau. Die Kirche wurde in den Jahren 1651/1654 und 1661 ausgemalt.

18 Jahre nach einem Großbrand in Meschenbach, der die Kirche neben einigen anderen Gebäuden verschonte, erhielt sie 1729 eine neue Ausstattung. Umfangreiche Renovierungsarbeiten innen und außen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzten den Turm mit seinem Walmdach und seinem achteckigen Dachreiter, welcher einen Arkadenaufsatz und Helm trägt, wieder instand. Bei der gründlichen Restauration der Kirche im Jahre 1889 erhielt die Kirche eine Sakristei, einen Backsteinbau, an der nördlichen Chorseite.

Die Heimatsage berichtet davon, daß eine gewisse Katharina von Schaumberg zum Tode verurteilt worden war und vor ihrer Verbrennung noch zur Tortur auf ein Rad gebunden werden sollte. Kurz vor dem Vollzug der Strafe wurde das Rad jedoch durch einen Blitz zerspalten. Dieses Wunder ließ Katharina zu einer Wohltäterin der Kirche werden. Zum Andenken an sie wird ihr Bild mit Schwert und zerborstenem Rad an der aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammenden spätgotischen Kanzel gezeigt.

Einige Heiligenfiguren "vergoldete Altarbilder aus der katholischen Zeit", sind 1836 nach Sonneberg gekommen. Es ist sehr wahrscheinlich, daß sie dort schon 1840 beim großen Stadtbrand mit der Zerstörung der Johanniskirche vernichtet worden sind. Sie sind jedenfalls nicht mehr auffindbar. Die in Meschenbach verbliebenen Figuren waren schon um 1837 verschwunden. So ist uns kostbares kirchliches Kunstgut aus vorreformatorischer Zeit für immer verlorengegangen.

(Quelle: Köhler/Reich: Kirchenfahrt durchs Sonneberger Land)